Text: Dr. Alf Grube

Das Stellmoor-Ahrensburger Tunneltal ist gut untersucht, da der Nutzungsdruck im Randbereich von Hamburg bereits früh groß war und im Rahmen der Voruntersuchungen zur Ausweisung als Naturschutzgebiet geologische Untersuchungen durchgeführt wurden. Zudem war es wegen der einmaligen Rentierjäger-Funde von besonderem Interesse, die geologischen Hintergründe der archäologischen Ausgrabungen zu klären.

Zur Zeit werden die vorhandenen, umfangreichen Daten, vor allem Bohrungsdaten, im Bereich des Tunneltales und seiner Umgebung neu ausgewertet. Dieses erfolgt in Zusammenhang mit einer aktuellen großräumigen Abgrenzung des Weichselzeitlichen Eisrandes bzw. die maximale Ausdehnung des Inlandeises während des Höchststandes der letzten Kaltzeit vor ca. 20.000 Jahren.

Dabei werden verschiedene Methode eingesetzt. Neben den herkömmlichen Methoden, wie Korn­größen­zusammensetzungen, Kalkgehalten, Feinkies-Analysen und Geschiebelängsachsenmessungen, kommen auch OSL-Datierungen (Methode zur absoluten Altersdatierung mittels optisch stimulierter Lumineszenz) zum Einsatz. Die Rekonstruktion des ehemaligen Eisrandes, der im Bereich Birrenkovenallee in Rahlstedt gesehen wird, ist aufgrund folgender Faktoren schwierig: (1) der Randbereich einer Vereisung ist ein Bereich in dem besonders viel Abtragung herscht und dadurch Schichtlücken entstehen, (2) die Weichsel-Ablagerungen unterscheiden sich zumindest vom Material her kaum von denjenigen der Jüngeren Kaltzeit, (3) es stehen nur ab und zu Aufschlüsse (Baugruben, Gräben, usw.) zur Untersuchung zur Verfügung, in denen Messungen durchgeführt und Proben genommen werden können.

Foto: Michael Kukulenz