Der Bogen nimmt Form an

Zuschliff des Bogens

Es regnet in Strömen, als wir uns heute auf den Weg nach Schleswig machen. Dabei hatte der Wetterbericht doch trockenes Wetter über die Mittagszeit versprochen.

Und tatsächlich, kaum sind wir auf dem Wikingerplatz eingetroffen, fegt der Wind die Regenwolken beiseite und ermöglicht uns regenfreie Stunden. Odin sei Dank, denn immerhin  liegt unser Drehplatz nur einen Steinwurf vom legendären Haithabu entfernt! Harm Paulsen ist mit dem Bogenbau inzwischen weit fortgeschritten und alle freuen sich, dass das Steinzeitexperiment immer mehr Form annimmt. Selbst ein Laie würde inzwischen ahnen können, dass hier ein Bogen gebaut wird.

Immmer wieder prüft Harm Paulsen die Biegeeigenschaften des Holzes. „Das sieht schon mal nicht schlecht aus.“ meint er und ergänzt, dass ihm schon so mancher Bogen nach Fertigstellung um die Ohren geflogen sei. So hatte er mehrmals experimentell versucht, aus Kiefernholz einen Bogen herzustellen. Doch „Kiefernholz ist einfach kein Bogenholz- das knackt einfach weg, wenn es belastet wird.“ so seine Erfahrung.

Nicht umsonst haben sich Eibe und Ulme als besonders beliebte Bogenhölzer in Europa etabliert. Doch beide Baumarten kamen zur Zeit der Ahrensburger Kultur in Norddeutschland noch nicht vor. Deshalb konnten Paulsen nur Hölzer verwenden, die damals verfügbar waren.

Ein gewagtes Experiment, denn ob die von Harm Paulsen gewählten Holzarten später standhalten werden, wird sich erst zeigen, wenn der Bogen fertig ist und zum ersten Mal gespannt wird.

Während Harm Paulsen seinen Bogen geduldig zurechtschleift, fängt es wieder an zu regnen. „Macht nichts!“ meint Mathis „Ich habe für heute genug im Kasten.“

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