Nach unzähligen Telefonaten zwischen Ahrensburg und Schleswig ist es nun endlich an der Zeit für ein persönliches Treffen zwischen Archäologen, Filmemacher, IG Tunneltal und beratenden Ethnologen.
Da der Film im nächsten Jahr seine Premiere in der Stadtbücherei feiern wird, ist die Stadtbücherei Ahrensburg ein geeigneter Treffpunkt. Büchereileiter Thomas Patzner stellt uns dafür einen großen Besprechungsraum zur Verfügung und heißt uns herzlich willkommen. Anwesend sind derExperimentalarchäologe Harm Paulsen und Dr. Sönke Hartz aus Schleswig, der Filmemacher Mathis Menneking aus Hamburg und die beiden Ethnologen, Dr, Claudia Kalka und ihr Mann Dr. Wulf Köpke (übrigens ehemaliger Direktor des Völkerkundemuseums Hamburg) aus Ahrensburg. Trotz Corona-Abständen und Mundschutz ist die Stimmung gut.
Endlich können viele offene Fragen diskutiert werden. Harm Paulsen erklärt, wieviele Möglichkeiten und Tücken bei der Rekonstruktion eines Bogens beachtet werden müssen. Mit den beiden Ethnologen und dem Steinzeitexperten Dr. Sönke Hartz werden verschiedene mögliche Bogentypen- und materialien diskutiert: Einholzbögen, Zweiholzbögen, Laminatbögen, Reflexbögen, Bögen aus Knochen, Geweih, Kiefer, Birke, Sanddorn… Die Möglichkeiten scheinen kein Ende zu nehmen – und als Laie stellt man erstaunt fest: „So ein richtiger Jagdbogen ist offenbar mehr als so ein einfacher Flitzebogen aus der Kindheit…“
Doch Harm Paulsen beschäftgt sich schon seit Jahrzehnten mit Bogenwaffen und hat für alle Fragen der Ethnologen die passende Antwort parat, so dass am Ende nur ein Bogentyp übrig bleibt. Am Ende sind alle begeistert und fragen sich, wie man all dieses faszinierende Fachwissen im Film vermitteln soll.
Filmemacher Mathis wird klar, dass der Film viel länger als gedacht werden muss, wenn man all das diskutierte Fachwissen im Film vermitteln möchte. Aber gerade das, wird den Film am Ende so spannend machen.