Filmprojekt „Pfeil sucht Bogen – das Ahrensburger Steinzeitexperiment“

Foto: Ulrich Stodiek, Haan

Die IG Tunneltal und das Museum für Archäologie Schloss Gottorf realisieren mit dem Experimentalarchäologen Harm Paulsen ein gemeinsames Steinzeitexperiment, das von einem Filmemacher begleitet wird.        

Im Ahrensburger Tunneltal wurden vor gut 85 Jahren die weltweit ältesten Pfeile der Menschheitsgeschichte gefunden. Der Experimentalarchäologe Harm Paulsen aus Schleswig wird in einem wissenschaftlich begleiteten Experiment versuchen, einen passenden „Ahrensburger Bogen“ mit den damals verfügbaren Materialien nachzubauen.

Da sich Dokumentarfilme über die Rekonstruktion uralter Waffen und Geräte  sehr großer Beliebtheit erfreuen – zumal wenn Harm Paulsen seine Finger im Spiel hat – wollen wir das Projekt mit diesem Blog begleiten.

Kiebitze im Tunneltal

Foto: Michael Kukulenz

Früher sorgten große Schwärme an Kiebitzen mit ihrem ungewöhnlichen Gaukler-Flug während der Balz für Frühlingsgefühle im Tunneltal. Dann wurde sie immer weniger, bis schließlich gar keine mehr zu sehen waren.

Seit ein paar Jahren sind sie wieder da und brüten vereinzelt in den Feuchtwiesen. Nun ist es besonders wichtig, dass sie nicht von freilaufenbden Hunden aufgeschreckt werden!

Wir hoffen, dass es bald wieder mehr werden und ihr chrakteristischer Ruf „Kie-witt“, dem sie ihren Namen zu verdanken haben, wieder den Frühlingshimmel über dem Tunneltal erfüllen wird!

Kalenderblatt April

Foto: Michael Kukulenz

Wenn man im Frühjahr vom Braunen Hirsch ins Tunneltal blickt, sieht man fast regelmäßig große Wasserlachen auf den Wiesen stehen. Zur Zeit der Rentierjäger gab es hier nach dem Rückzug der Gletscher einen langgestreckten Rinnensee. Bäume gab es noch nicht. Stattdessen eine Strauchtundra, wie man sie heute aus arktischen Regionen kennt. Einen kleinen Ausschnitt aus der damaligen Pflanzenwelt kann man vor der Stadtbücherei in Ahrensburg sehen, wo bald die weiße Silberwurz ( Dryas octopetala) zu blühen anfängt.

Der Grundwasserspiegel in diesem Landschaftsabschnitt ist noch immer sehr hoch und sorgt für die weitere Konservierung  auch organischer Materialen wie Holz, Geweih und Knochen aus der Rentierjägerzeit. Welche Schätze liegen hier wohl noch tief im Boden?

Text: Michael Kukulenz

ZDF Doku über Megalith-Bauwerke

Wer zwei „unserer“ Steinzeitexperten aus Schleswig kurz kennenlernen möchte, dem empfehlen wir einen Blick in die ZDF Mediathek zur Sendereihe „Terra X“ ab Minute 12: 

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/mythos-die-groessten-raetsel-der-geschichte–das-geheimnis-der-riesensteine-100.html

Der Beitrag paast zwar nicht in die Zeit der Rentierjägerkulturen, weil es hier um die viel jüngere Jungsteinzeit geht, aber Dr. Mara Weber und Harm Paulsen berichten und demonstrieren dort sehr eindrucksvoll die Herstellung von Feuerstein-Geräten.

 

Kalenderblatt März

Foto: Michael Kukulenz

Ohje, ist das früh in diesem Jahr. Immer dieser Stress mit den beweglichen Festen der Menschen. Ostern ist ja der erste Sonntag nach dem letzten Vollmond vor Frühlingsbeginn und daher in diesem Jahr noch im März. Ich benötige doch immer 30 Tage Training vor dieser Herumlauferei am Ostersonntag. Jetzt aber nichts wie anfangen mit dem Aufwärmprogramm. Egal, was der Typ mit der Kamera am Waldrand macht. Dann komm ich eben in den Kalender. Na und?

Auf den Burgwiesen im Frühjahr, wenn keine Hunde frei herumlaufen, tummeln sich die Hasen in den frühen Morgenstunden.

Sensationsfund: Megastruktur in der Ostsee entdeckt

Ein deutsches Forschungsteam hat in der Mecklenburger Bucht eine steinzeitliche Megastruktur, den sogenannten Blinkerwall, entdeckt!

Die Struktur, bestehend aus Steinen unterschiedlicher Größe, ist knapp 1 m hoch und 971 m lang. Sie befindet sich in ca. 21m Wassertiefe in 10 km Entfernung zur Küste.

Da ein natürlicher Ursprung ausgeschlossen werden konnte, handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein menschliches Bauwerk. Erste Einschätzungen datieren die Struktur auf die Jüngere Dryaszeit, so dass die Rentierjäger der Ahrensburger Kultur als Erbauer in Frage kommen.

Die Struktur verläuft in ost-westlicher Richtung, vermutlich entlang eines einstigen Moores oder Sees und wurde vermutlich als Leiteinrichtung für die Jagd auf Rentiere genutzt.

Die entdeckte Struktur stellt eine der größten steinzeitlichen Anlagen Europas dar!

Wir freuen uns riesig über die sensationelle Entdeckung und sind auf weitere Forschungsergebnisse gespannt!

Hier der Link zur Originalpublikation: https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2312008121

 

Kalenderblatt Februar

 

Foto: Michael Kukulenz

Der Februar ist ein Wintermonat. Dieses Foto aber entstand am 31. März 2022. Die beliebte Moorwanderbrücke, die am Ende des Kuhlenmoorweges beginntund zum Burghügel der ehemaligen Burg Arnesfelde fürhrt. Mit ihren 320m ist diese Schwimmbrücke eine der längsten Europas, angeblich sogar die längste, was sich aber nicht ohne weiteres überprüfen lässt. Mehrere gut gestaltetet Schautafeln führen in die Geschichte des Ahrensburger Tunneltales und seine bedeutende Archäologie ein. Nur bei sehr hohem Wasserstand ist eine recht lautlose Begehung möglich, zu anderen Zeiten stören die lauten „Brückengeräusche“ den Naturgenuss. Viele Besucher, die von außerhalb kommen, werden durch die Schilder BurgArnesfelde in ihren Erwartungen enttäuscht. Es gibt keine Burg mehr sondern nur noch den Burghügel. Im Februar 2024 ist der Wasserstand im Tunneltal endlich mal wieder recht hoch und schon im Bruchwald am letzten Stück des Kuhlenmorweges steht das Wasser fast bis an den Wegesrand. Auch der kleine Waldsee im Forst Hagen ist in diesem Frühjahr gut gefüllt. Wir sind gespannt, wie sich die Klimaveränderung in den nächsten Jahren im Tunneltal bemerkbar macht.